Dem alten müden Zirkusbär,
dem fällt das Tanzen furchtbar schwer.
Die Menschen wollen wieder lachen
und deshalb soll er Späße machen.

Über das Gedicht „Zirkusbär“

„Zirkusbär“ ist ein Gedicht, das aus meiner Reflexion über die dunklen Seiten der Unterhaltungsindustrie entstand, insbesondere die Tierquälerei, die oft dahintersteht. Als Kind liebte ich die Magie des Zirkus und die Vorstellungen der Tiere, ohne zu ahnen, welches Leid dahinter verborgen war. Später erkannte ich, wie Tiere wie der Zirkusbär gezwungen werden, unnatürliche Kunststücke zu vollführen, oft unter Zwang und Misshandlung.

Der Zirkusbär im Gedicht steht sinnbildlich für all jene Tiere, die für unseren Spaß ein Leben in Gefangenschaft und Schmerz führen müssen. Die Szene, in der er unter den Schreien und dem Klatschen des Publikums tanzt, zeigt die tragische Ironie seines Daseins: Freude für die Zuschauer, Leid für das Tier. Abends, in der kleinen Zelle, sehnt er sich nach Freiheit, nach einem Leben ohne Zwang und Schmerz.

Doch der Zirkusbär verkörpert auch das Schicksal vieler Menschen, die gefangen sind in den Routinen und Erwartungen ihres Alltags – unfrei, im Takt der Gesellschaft marschierend. Seine Sehnsucht nach einer anderen Welt, nach Freiheit, steht symbolisch für unsere eigenen Wünsche, aus dem „Hamsterrad“ auszubrechen.

Mit „Zirkusbär“ wollte ich nicht nur auf das Leid der Zirkustiere aufmerksam machen, sondern auch zum Nachdenken anregen: über Freiheit, über die Zwänge, die uns alle einengen, und über die Hoffnung, irgendwann den Weg in ein selbstbestimmtes Leben zu finden.

 

Zirkusbär

Dem alten müden Zirkusbär,
dem fällt das Tanzen furchtbar schwer.
Die Menschen wollen wieder lachen
und deshalb soll er Späße machen.

Sie toben, lachen, klatschen, schrei‘n,
fordern noch ein Kunststück ein.
Der Dompteur lässt seine Peitsche knallen.
Er ist der schlimmste Mensch von allen!

Der Bär verzweifelt immer mehr,
die Tatzen wund, die Augen leer.
Der Rücken schmerzt bei jedem Schritt,
Sein Hals, er scheuert an dem Strick.

Am Abend in dem kleinen Zwinger,
wird seine Trauer immer schlimmer.
Erschöpft schläft er nun endlich ein
und träumt vom warmen Sonnenschein.

Er träumt von wunderschönen Wiesen,
von klaren Bächen, die dort fließen.
Im Traume ist er endlich frei
und all sein Leid ist dort vorbei.

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