Über das Gedicht „Tote Helden“:

Als Mutter zweier Söhne sehe ich die Worte und Botschaften derer, die von „Kriegstüchtigkeit“ und „Opferbereitschaft“ sprechen, mit wachsendem Entsetzen. Diese Sprache, die den Krieg als etwas Notwendiges oder sogar Edles darstellt, beunruhigt mich tief. Deshalb schrieb ich das Gedicht Tote Helden – um diesen Stimmen, die Krieg verherrlichen und ihn beinahe wie eine Pflicht darstellen, etwas entgegenzusetzen.

Es fällt mir schwer zu verstehen, wie das Töten und Sterben in den Reden mancher wieder so verharmlost und heroisiert werden kann, wie dabei oft absichtlich über die Grausamkeit des Krieges hinweggesehen wird. Manchmal klingt es, als spräche man davon, auf ein glorreiches Abenteuer zu ziehen. Doch ich frage mich, wie viele Menschenleben dafür geopfert werden sollen – und ob sie wirklich wissen, was sie dafür riskieren.

Ich habe dieses Gedicht geschrieben, weil ich möchte, dass wir alle genauer hinhören, wenn solche Worte fallen, dass wir die Muster erkennen, mit denen Krieg durch Sprache beinahe harmlos gemacht wird. Hinter der Rhetorik von Ehre und Pflicht steckt oft nichts weiter als politisches Kalkül, das bereit ist, Menschen zu opfern. Das Gedicht ist für alle Eltern, für alle, die nicht akzeptieren wollen, dass junge Menschen als „Helden“ sterben müssen, um den Einfluss anderer zu sichern.

Mit Tote Helden will ich erinnern, dass wir als Gesellschaft nicht blind vertrauen dürfen, wenn es um Kriege geht. Wir müssen fragen, ob wir tatsächlich bereit sind, das Leben derer, die uns am Herzen liegen, solchen Interessen zu opfern.

Tote Helden

Mit eindringlichen Worten,
strategisch gut platziert,
da wollen sie erreichen,
dass ihr im Takt marschiert.

Sie reden von Raketen,
von Panzern und von Sieg,
versprechen Ruhm und Ehre
im großen Friedenskrieg.

Sie mahnen euch zu Opfern
und preisen heiß die Schlacht
Doch alles was sie wollen,
ist Einfluss, Geld und Macht.

Schaut hinter die Fassade
von Trug und edlem Schein!
Sonst könnten eure Söhne
bald tote Helden sein.

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