
Vielen meiner Leser glauben, dass ich gut organisiert wäre. Doch in Wahrheit bin ich ein eher chaotischer Mensch, der oft der Bequemlichkeit nachgibt und Konfrontationen scheut. Wie viele andere auch, kämpfe ich mit einem inneren Schweinehund – einem Tier, das in uns allen zu Hause ist. Dieser Schweinehund hat mich an manchen Tagen fest im Griff und lenkt mich von dem ab, was ich mir eigentlich vorgenommen habe.
Das Gedicht „Das Tier in mir“ spiegelt diesen inneren Konflikt wider. Es beschreibt, wie der Schweinehund uns in die Irre führen kann, uns von unseren Zielen ablenkt und uns in eine bequeme, aber unproduktive Ecke drängt. Doch trotz der täglichen Kämpfe und der Versuche, uns vom inneren Tier beherrschen zu lassen, geht es auch darum, diesem Widerstand zu begegnen und, wann immer möglich, gegen das eigene Zögern und die Ängste anzukämpfen. Es ist ein Gedicht über den Kampf mit uns selbst, über das Akzeptieren von Schwächen und das Streben, die Kontrolle zurückzugewinnen.
Das Tier in mir
Mein Leben ist gut strukturiert,
doch sag ich heut‘ ganz ungeniert,
dass es von Zeit zu Zeit passiert,
da wird mein Handeln fremdregiert.
In meinem Inner’n gut versteckt,
von außen meistens unentdeckt,
dort lebt seit langem schon ein Tier,
das täglich ringt und kämpft mit mir.
An manchem Tag da kann es sein,
gelingt’s dem Tier, sich zu befrein.
Ich fürchte es nicht ohne Grund,
das Tier, es ist mein Schweinehund.
Er flüstert listig mir ins Ohr
und holt die Zweifel dann hervor.
Er fletscht die Zähne, knurrt mich an
und spricht von dem, was ich nicht kann.
Der Schweinehund bleibt stets besteh’n,
doch lern‘ ich, ihm zu wiedersteh’n.
Denn ich bestimme, was ich tu,
und halt dem Hund den Rachen zu.