
Über das Gedicht: „Schauspieler“
Als ich dieses Gedicht begann, dachte ich zunächst an einen alternden Sänger, der in der schnelllebigen Unterhaltungsbranche nicht mehr mithalten kann. Doch bald kam mir die Idee, dass es eigentlich um jeden von uns geht. Jeder Mensch spielt auf seine Weise eine Rolle im Leben, verbirgt seine Selbstzweifel und Trauer hinter einer Maske, die er der Welt zeigt. Und so wurde die Idee des Schauspielers geboren.
Das Gedicht reflektiert die Vergänglichkeit des Ruhms und die Schnelllebigkeit unserer Gesellschaft, die oft das Interesse an jemandem verliert, sobald dieser keine Vorteile mehr bietet. Es geht nicht nur um Künstler oder Sänger, sondern um jeden Einzelnen, der seine Rolle spielt, um akzeptiert und verstanden zu werden.
Trotz aller äußeren Widrigkeiten und der flüchtigen Aufmerksamkeit anderer bleibt die zentrale Botschaft: Der Wille, seine wahre Leidenschaft zu leben und sich nicht unterkriegen zu lassen, ist tief in uns allen verankert. Wir alle spielen die Rolle unseres Lebens, mit all ihren Höhen und Tiefen, und das macht uns zu den einzigartigen Menschen, die wir sind.
Schauspieler
Berühmt war er und auch begehrt,
hoch angepriesen und verehrt.
Er hat euch mit Talent verzückt,
mit seinem Schauspiel euch beglückt
Doch diese Zeit ist lang vergangen,
Plakate sind längst abgehangen.
Habt konsumiert ihn als Produkt,
lang durchgekaut und ausgespuckt!
Ihr nennt ihn alt und antiquiert
und meint, dass er sich nur blamiert.
Sein Glanz wär‘ lange schon erloschen,
sein Wirken hohl und abgedroschen.
Er spielt für euch nur noch den Clown,
lässt sich nicht in die Karten schau’n.
Er lacht und seine Seele weint,
mit sich in seinem Leid vereint.
Doch ganz will er sich nicht verstecken.
Er gibt nicht auf, nicht ums Verrecken!
Auch wenn sein Schaffen scheint vergebens,
er spielt die Rolle seines Lebens!