Hoffnung Hoffnungslicht

Das Leben als Achterbahnfahrt – Höhen, Tiefen und die Kunst des Dranbleibens

Das Leben gleicht für mich in vielerlei Hinsicht einer Achterbahnfahrt.
Es besteht aus unzähligen Höhen und Tiefen, aus Phasen des Aufstiegs und Zeiten der Abfahrt.
Diese Erkenntnis machte es mir lange schwer, mich wirklich an den Momenten des Aufstiegs zu erfreuen.
Denn tief in mir wusste ich: Die nächste Abfahrt ist im Grunde schon vorprogrammiert.
Sobald man ganz oben angekommen ist, wenn alles harmonisch scheint, ist die Fahrt nach unten meist nicht mehr weit.
Und so hoffe ich bei jeder Abwärtsfahrt, dass mir immer noch genug Schwung für den nächsten Aufstieg bleibt.
Vor allem aber hoffe ich, dass die nächste Abfahrt nicht im freien Fall endet.
 

Erfahrungen, Angst und das Vertrauen in den eigenen Weg

Ist es nicht verrückt, die guten Zeiten des Lebens immer mit Vorbehalt zu betrachten – aus Angst, sie gingen zu schnell vorbei?
Ja, natürlich ist es das.
Doch ein kleiner Teil in mir kann diesen Gedanken einfach nicht ausblenden.
Es sind eben meine Erfahrungen.
Erfahrungen – eigentlich etwas Gutes, denn sie bewahren uns oft vor schwerwiegenden Fehlern.
Aber manchmal bremsen sie uns aus.
Aus lauter Angst vorm Scheitern beginnen wir manche Dinge gar nicht erst.
Zum Glück war das mit der Lyrik anders.
Ich begann, Gedanken in Reime zu fassen, ohne Angst davor, zu versagen.
Natürlich war das anfangs nicht besonders kunstvoll.
Während mir die Wirkung meiner Worte längst bewusst war, musste ich noch viel über ihren Klang lernen.
Doch diesmal war die Angst vor dem Scheitern, die mich mein Leben lang ausgebremst hatte, plötzlich in den Hintergrund geraten.
Und so waren es die Worte, die tief in mir schlummerten und unbändig ins Freie drängten, die mir halfen, meinen Mut zu finden –
trotz der drohenden Abstürze weiterzumachen.
 

Begabung, Hoffnung und die Stärke, wieder aufzustehen

Ich war schon immer überzeugt, dass jeder Mensch eine Begabung in sich trägt.
Etwas, das ihn auf seine ganz eigene Weise leuchten lässt.
Manchmal muss man nur den Mut finden, auf die Suche zu gehen –
und darauf vertrauen, dass das, was man liebt, auch das ist, was man gut kann.
Vielleicht geht es im Leben gar nicht darum, immer oben zu bleiben.

Vielleicht geht es vielmehr darum, den Mut nicht zu verlieren, wenn es wieder bergab geht.Denn in jedem von uns schlummert etwas Besonderes – eine Begabung, eine Leidenschaft, eine stille Kraft, die uns trägt, auch wenn die Welt kurz stillzustehen scheint.

Manchmal müssen wir erst durch die Tiefen fahren, um zu erkennen, was wirklich in uns steckt.
Es lohnt sich, an die eigene Stärke zu glauben – auch dann, wenn sie gerade klein erscheint.
Der erste Schritt mag unsicher sein, unvollkommen vielleicht, doch er ist der Anfang von allem.
 

Mein Gedicht „Kleines Licht“ – Mut und Zuversicht in dunklen Momenten

Und genau in diesen Momenten, wenn alles stillzustehen scheint, erinnere ich mich an ein paar Zeilen, die ich einst schrieb –
Zeilen, die mich immer wieder daran erinnern, nicht aufzugeben:
 
Kleines Licht
Das Leben ist ein Auf und Ab,
ich kämpf‘ mich hoch und fall’ herab.
Ich wärme mich am Hoffnungslicht,
doch ewig brennt sein Feuer nicht.
 
Drum zünde ich, sooft ich kann,
das kleine Lichtlein wieder an.
Kämpf mich nach oben, Schritt für Schritt,
und nehm das Licht der Hoffnung mit.
 
Denn vielleicht ist es genau das, was uns durch die Tiefen trägt:
nicht die Angst vor dem Fallen, sondern der Mut, das kleine Licht in uns immer wieder neu zu entfachen.
 

Warum Hoffnung das stärkste Licht ist

Das Leben ist eine Achterbahnfahrt – voller Wendungen, Überraschungen und manchmal auch schwindelerregender Abstürze.
Aber genau das macht es lebendig.
Hoffnung bedeutet nicht, nie zu fallen.
Sie bedeutet, sich selbst zu vertrauen, dass man nach jedem Sturz wieder aufstehen kann.
Wenn du also gerade in einer Abwärtsfahrt steckst:
Halte dich an deinem inneren Hoffnungslicht fest.
Zünde es immer wieder neu an.
Denn jedes Mal, wenn du es tust, wächst dein Mut – und mit ihm auch dein nächster Aufstieg.

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