Junge Frau im Regen

Die Schattenwelt, die ich in meinem Gedicht beschreibe, steht für eine innere Dunkelheit, die viele Menschen in ihrem Leben erleben. Es sind Phasen, in denen Hoffnung und Lebensfreude zu schwinden scheinen, in denen Zweifel und Traurigkeit alles durchdringen und das Leben schwer und belastend machen. Die meisten Menschen schaffen es, diese Dunkelheit hinter sich zu lassen, sie zu überwinden und wieder Licht in ihr Leben zu bringen. Doch für manche bleibt diese Dunkelheit ein ständiger Begleiter. Sie kämpfen nicht nur für eine Weile, sondern oft ihr ganzes Leben lang gegen diese Schwere.

Doch das bedeutet nicht, dass sie schwächer sind – ganz im Gegenteil. Diese Menschen besitzen eine außergewöhnliche Stärke, denn sie stellen sich dieser Dunkelheit Tag für Tag. Es ist ein stiller, oft unsichtbarer Kampf, der unglaublich viel Mut und Willenskraft erfordert. Ihr Widerstand gegen diese innere Finsternis zeigt eine bemerkenswerte Entschlossenheit, die von anderen oft nicht wahrgenommen wird.

Mit diesem Gedicht möchte ich all jenen eine Stimme geben, die sich in ihrer Schattenwelt wiederfinden. Es ist ein Zeichen der Anerkennung für ihre Stärke und ihren Mut, weiterzugehen, auch wenn der Weg schwer ist. Es soll Trost spenden und Hoffnung geben, dass ihr Kampf gesehen und wertgeschätzt wird. Gleichzeitig möchte es Verständnis und Mitgefühl schaffen für die Unsichtbarkeit dieser Kämpfe – und für die unglaubliche Kraft, die es braucht, sich ihnen immer wieder aufs Neue zu stellen.

 

Schattenwelt

Ein jeder zweifelt mal am Sinn,
ganz ohne jeden Lebensmut,
und alles führt zum Dunkel hin,
wo Trauer tanzt in wilder Glut.

Für jeden kommt einmal die Zeit,
denn jeder tanzt mal diesen Tanz.
Ein Schattenspiel der Traurigkeit,
so fern von jeder Akzeptanz.

So eingehüllt in finstre Nacht,
da spüren wir uns selbst nicht mehr.
Und wenn der Dämon erst erwacht,
dann fällt das Leben furchtbar schwer.

Denn sich des Dämons zu erwehren,
ist wahrlich schwerer, als man glaubt.
Man muss entschlossen aufbegehren,
weil Mut ihm seine Kräfte raubt.

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